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Maschinenbau Wächtler

mbw

Maschinenbau Wächtler fertigt Kleinserien im Maschinenbau. Leistungen sind Drehen, Fräsen, Schleifen, Sägen und QS.

Arbeitskarten im Maschinenbau sind ein Thema, das jeder Azubi in seiner Ausbildung lernt. Auf einem Laufzettel werden die Stationen, die ein Werkstück durchlaufen muss, aufgelistet. Neben den Tätigkeiten wie Sägen, Fräsen und Schleifen werden oftmals noch Parameter, wie z.B. Sägelängen oder Bohr-Durchmesser angegeben. Außerdem hinterlegen die meisten Firmen eine Richtzeit, wie lang der Arbeitsgang dauern darf.

waechtler

Genau diese Richtzeit spielt noch in anderen Situationen eine Rolle: Beispielsweise in der Kalkulation, wo aufgrund einer Aufwandsschätzung ein Angebot abgegeben werden muss. Bei Firma Wächtler kommt erschwerend hinzu, dass auch die Lohnabrechnung über die geleistete Arbeit erfolgt.

Neben kistenweise hand-ausgefüllten Arbeitskarten für abgelaufene Arbeitsgänge stapeln sich also zusätzlich hunderte Excel-Tabellen Kalkulationen, sowie wiederum kistenweise hand-ausgefüllte Zeit-Abrechnungen. Der Parameter Soll-Zeit also auf 2 handgeschriebenen  Zetteln in unterschiedlichen Kisten und einer Excel-Tabelle verteilt. Was läge da näher, als stattdessen eine Datenbank zu nutzen?

Doch eine Datenbank allein ist nicht genug. Denn viele Fragen sind damit noch ungelöst:

  • Wie sollen die Mitarbeiter an den Maschinen ihre Zeiten in die Datenbank eintragen? Mit den Zetteln ging es einfach so.
  • Es gibt eine recht komplexe Kalkulationslogik, die das Excel-Blatt gut abgebildet hat.

Nach einigem Nachdenken waren zwei Dinge klar: Erstens – mit einer einfachen, abkapselbaren Lösung kommt man nicht davon; Es mussten alle Daten miteinander verknüpft sein. Andernfalls hat man dieselbe Daten-Situation in Digital statt auf Papier – nicht wirklich ein erkennbarer Nutzen. Papier ist günstiger und handlicher in der Werkhalle. Also galt es, Synergien zu nutzen: Einmal eingegebene Kalkulations-Daten müssten automatisch zu Arbeitskarten, sowie Lohnabrechnungen recyclet werden. Nur durch diese Arbeitseinsparung und Zentralisierung der Daten würde sich die Investition in eine Datenbank rechnen.

Zweitens – die Mitarbeiter müssen selbst einen Bildschirm haben, um ihre Arbeitskarten betrachten zu können und Messprotokolle einzugeben. Es wurde überlegt, ob ein PC pro Maschine oder ein PC pro Mitarbeiter verwendet werden sollte. Da es mehr Maschinen als Mitarbeiter gab, fiel die Entscheidung auf die Mitarbeiter. Da die Mitarbeiter sich allerdings zwischen den Maschinen bewegen, musste der Rechner beweglich sein – ein typischer Anwendungsfall für Tablet-PCs.

Einmal eingeführte Tablets haben noch einen weiteren Vorteil: Neben einem Touch-Screen besitzen die Tablet-PCs auch noch Kameras. Mitarbeiter verbrauchen viel Zeit, bei Problemen ins Chef-Büro zu laufen und dem Produktionsleiter das Problem zu erklären. Durch die Tablets wurde ein neuer Kommunikationskanal erschlossen, über den man ohne große Laufwege Bilder, sowie Status-Nachrichten mit dem weit entfernten Produktionsleiter austauschen kann.

Fazit: Beim Maschinenbau Wächtler haben sich die Arbeitsabläufe grundlegend geändert. An etlichen Ecken und Kanten wurde versucht, Zeit einzusparen: Sei es beim Laufweg ins Chef-Büro oder beim Heraussuchen von Arbeitskarten. Herausgekommen ist ein System, bei dem die Mitarbeiter übersichtlich aufgelistet sehen, welche Arbeit als nächstes zu tun ist. Mit einem einfachen Wisch wird der Produktionsleitung mitgeteilt, wie weit der Arbeitsfortschritt ist. Aufträge werden von der Angebotserstellung bis zur Lieferschein-Rückverfolgung digital verfolgt und sind auf einen Klick nachvollziehbar.

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